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Montag, 20. März 2017

Die Situation im Nahen Osten und die Frage der Terrorgefahr in der modernen Welt


Was passiert momentan im Nahen Osten? Werden die Konflikte noch lange andauern? Wer sind die Teilnehmer der Konflikte? Heutzutage können nur wenige diese Fragen konstruktive beantworten. Und trotzdem sind fast alle europäische Länder auf eine bestimmte Art und Weise in das Problem im Nahen Osten hineingezogen. In der Region verlaufen momentan hauptsächlich zwei Konflikte. Der Israelisch-Palästinensische Konflikt und der Bürgerkrieg in Syrien. Obwohl der erste eine längere Vorgeschichte hat ist ausgerechnet der Bürgerkrieg in Syrien das Hauptobjekt, dass momentan das Interesse der deutschen und russischen Medien anzieht.

In der deutschen Berichterstattung werden die Ereignisse in der Region zum größten Teil als ein „schlecht kontrolliertes Chaos“ dargestellt. Der Konflikt wird auf vielen Ebenen analysiert. Einerseits verlauft der Krieg zwischen dem IS und der internationalen Koalition, auf der anderen Seite ist der Konflikt des Syrischen Staates und der Opposition offensichtlich. Außerdem wird auf die Anwesenheit einer Konfrontation zwischen der Türkei und der den IS-bekämpfenden syrischen Kurdenmiliz draufgewiesen. So werden die Prozesse im Nahen Osten komplex dargestellt.

Bei der Berichterstattung des Syrischen Bürgerkrieges in den russischen Medien handelt es sich meistens nur um den Krieg des syrischen Staates gegen den IS oder gegen die feindlichen Oppositionsgruppen, die oft auch als „terroristisch“ bezeichnet werden. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Beteiligung Russlands im Konflikt übertragen. Die Teilnahme Russlands soll, nach Annahmen der in den Medien häufig geäußerten Meinung, dabei der Beseitigung und Lösung des Konflikts beitragen. So werden teilweise wichtige Seiten des Konflikts ausgeblendet.

Für die deutschen Medien, im Gegenteil dient Russlands Anwesenheit, mehr als ein Destabilisierungsfaktor. Russland wird dafür beschuldigt, dass es nur seine Interessen in der Region verfolgt und meistens wird diese Interesse als „Wiederauferstehung Russlands als Weltmacht“ interpretiert. Die Möglichkeit die Macht seiner Streitkräfte zu demonstrieren gilt dabei als Hauptargument. Ein negativer Kontext entsteht außerdem wegen der Unterstützung des „Asad-Regimes“ seitens Russlands. Derartige Kritik wird aber in russischen Medien so dargestellt, dass es nur wie eine Rechtfertigung der deutschen Unterstützung der syrischen Opposition aussieht.

Trotz dem Konflikt der Interessen in der Region bringt der Krieg auch gemeinsame Probleme, die kaum eine Seite des Konflikts allein bewältigen kann. Der Krieg fördert, außer der immer grösser werdenden Anzahl an Opfern, die Verbreitung des Terrorismus. Und da sind sich beide Seiten einig. Die Konflikte im Nahen Osten und insbesondere der Bürgerkrieg in Syrien trägt zur Erhöhung der Terrorgefahr nur bei. Und dennoch kann diese Gefahr all die Seiten der Konflikte nicht dazu führen sich zu vereinigen. Im Moment ist die Spaltung der Politischen Interessen höher als der Gewinn von einer Kooperation. Und solange die Situation in diesem Zustand andauert hat der Konflikt im Nahen Osten große schanzen zu einem „ewigen Konflikt“ zu werden. In den russischen Medien wird draufgewiesen, dass der Westen nur wenig dazu beibringt den IS zu bekämpfen und nur die oppositionellen militärischen Gruppen unterstützt. Aber die Klarheit der Ziele der russischen Militär Operation steht auch unter Frage, da nicht alle Aktionen Russlands direkt erklärt werden.

Im Rahmen des Konflikts im Nahen Westen kann man daher keinen der Medien die Objektivität zuschreiben. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die deutschen Medien den Konflikt breiter beleuchten als die russischen. Die russischen Medien geben hingegen der Terrorgefahr mehr Acht was in der aktuellen Lage wichtiger ist.

1 Kommentar:

  1. Sehr gelungener Ansatz zur Analyse dieses schwer durchschaubaren Konflikts. Die russische Seite und "Der Westen" scheinen inhaltlich noch zu weit voneinander entfernt, als dass sie gemeinsam und produktiv in den Syrien-Krieg eingreifen könnten und somit eine Stabilisierung der Region erreichbar schiene. Eine entscheidende Rolle spielt wohl die Einschätzung des Assad-Regimes, welches anscheinend von beiden Seiten zu unterschiedlich in seinem Handeln bewertet wird.

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